August Sander
Menschen des 20. Jahrhunderts: Die Gesamtausgabe in einem Band
Gebundene Ausgabe: 800 Seiten
Verlag: Schirmer Mosel
Sprache: Mehrsprachig
"Das Sonderangebot des Jahres ist die große, hervorragend gedruckte Ausgabe des gewaltigen Portraitwerks von August Sander (1876–1964) in nur einem, wuchtigen Band. Sie erscheint im August bei Schirmer/Mosel und enthält in prächtigen Duotone-Reproduktionen alle Bilder der seit langem vergriffenen siebenbändigen großen Ausgabe, die einst EUR 228,– kostete. Zusätzlich enthält unsere komplette Neuausgabe dieses Klassikers der deutschen Photo- und Kulturgeschichte einen großen Einleitungsessay von Susanne Lange und Gabriele Conrath-Scholl." (Amazon)
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"August Sander (* 17. November 1876 in Herdorf; † 20. April 1964 in Köln) gilt als einer der wichtigsten und für die Porträtgeschichte einflussreichsten Photographen des 20. Jahrhunderts. Mit seinem Werk Menschen des 20. Jahrhunderts schuf er ein „epochemachendes“ Photoprojekt. Seine Bilder sind vornehmlich der dokumentarisch sachlich-konzeptuellen Photographie zuzuordnen.
Menschen des 20. Jahrhunderts
Die Idee zu Menschen des 20. Jahrhunderts formulierte August Sander erstmals Mitte der 1920er-Jahre, allerdings mit der Idee, auch früher entstandene Aufnahmen einzubeziehen. Für sein Kulturwerk in Lichtbildern plante er „7 Gruppen, nach Ständen geordnet und umfassend 45 Mappen mit je 12 Lichtbildern.“ Ab etwa 1925 trug der Photograph über Jahrzehnte zahllose Porträts von Menschen unterschiedlichster Gesellschaftsschichten und Berufsgruppen zusammen, wobei die Grundeinteilung Der Bauer, Der Handwerker, Die Frau, Die Stände, Die Künstler, Die Großstadt und Die letzten Menschen stets unverändert blieb. Als Fundus diente August Sander sein stetig anwachsendes Negativarchiv, das heute bezogen auf das Konvolut Menschen des 20. Jahrhunderts rund 180 Negative umfasst.
Ausschnitte des Werks wurden erstmals 1927 in einer Ausstellung im Kölnischen Kunstverein gezeigt und 1929 unter dem Titel Antlitz der Zeit. Sechzig Aufnahmen deutscher Menschen des 20. Jahrhunderts veröffentlicht. Mit diesem 60 Porträts umfassenden Bildbuch gelang es Sander, ein Gesellschaftsporträt seiner Zeit darzustellen, das auf die Reflexion des Individuellen in Beziehung zum Typischen der jeweiligen Gesellschafts- und Berufsgruppe sowie auf die Frage der gegenseitigen Beeinflussung von Mensch und Gemeinschaft abzielt. In seinem Essay, einbezogen in Antlitz der Zeit, schreibt Alfred Döblin:
„Wer blickt, wird rasch belehrt werden, besser als durch Vorträge und Theorien, durch diese klaren, schlagkräftigen Bilder und wird von den anderen und von sich erfahren.“
– Alfred Döblin: Antlitz der Zeit, Vorwort
Vergleichende Photographie und unmittelbare Beobachtung lauten die Stichworte, die August Sanders methodische Vorgehensweise treffend charakterisieren und auf sein Bemühen um vorurteilsfreie und wirklichkeitsnahe Darstellung hindeuten. Denn vor allem im Nebeneinander der Bildreihen sah er die Möglichkeit, typische Physiognomien und Körpersprachen unterschiedlicher Berufsstände, Geschlechter und Generationen sowie individuelle Erscheinungsweisen hervortreten zu lassen. „Da der Einzelmensch keine Zeitgeschichte macht, wohl aber den Ausdruck seiner Zeit prägt und seine Gesinnung ausdrückt, ist es möglich, ein physiognomisches Zeitbild einer ganzen Generation zu erfassen und zum Ausdruck im Photo zu bringen,“ schreibt August Sander 1931. Dennoch sind es einzelne Bilder, die inzwischen zu den Ikonen aus seinem Werk zählen, so die Photographie „Jungbauern, 1914“, deren Titel Anlass zu Diskussionen bot und welche ein wesentlicher Ausgangspunkt des Romans Drei Bauern auf dem Weg zum Tanz des amerikanischen Schriftstellers Richard Powers ist. Beispielhaft sind des Weiteren die Photographien „Boxer, 1929“, „Konditor, 1928“, „Handlanger, 1928“, „Revolutionäre (Alois Lindner, Erich Mühsam, Guido Kopp), 1929“, „Bürgerliche Familie, 1923“, „Corpsstudent, 1925“, „Großindustrieller (Kommerzienrat Arnold von Guilleaume), 1927“ und „Arbeitslos, 1928“.
Von der großen Resonanz, die Antlitz der Zeit erhielt, zeugen viele Besprechungen, so beispielsweise von Kurt Tucholsky oder Walter Benjamin, der besonders auch auf die aufklärerische Wirkung des Porträtwerks vor dem Hintergrund der drohenden nationalsozialistischen Herrschaft hinwies, was sich heute wie eine Vorahnung auf das Kommende liest. Fünf Jahre später wurden die Druckstöcke zu Sanders Antlitz der Zeit von den Nationalsozialisten zerstört und der weitere Vertrieb des Buchs wurde eingestellt. Ein Berufsverbot, wie häufig zuvor vermutet, wurde jedoch nicht verhängt. August Sander er- und bearbeitete sein Werk während seiner gesamten Schaffenszeit auf verschiedenen Ebenen, fand aber zu Lebzeiten nicht die Möglichkeit zu einer umfassenden und vollständigen Realisation. Ohnehin war ihm bewusst, dass ein endgültiger Abschluss seines Werks, das auf die Dokumentation eines gesellschaftlichen Zustands und seiner Veränderung angelegt ist, dessen Intention und Anlage widerspräche.
1971 erarbeitete sein Sohn Gunther Sander (1907–1987) mit der Zusammenstellung Menschen ohne Maske eine Annäherung an das originäre Vorhaben. Der Auszug umfasste 234 Motive. Zudem veröffentlichte er 1980 unter Hinzuziehung eines Textes von Ulrich Keller eine weitere umfassendere Ausgabe von Menschen des 20. Jahrhunderts mit 431 Bildern. Eine Vielzahl von Neuabzügen entstand aus der Hand von Gunther Sander, während originale Abzüge aus dem Nachlass in den Kunstmarkt gelangten. Mitte der 1980er-Jahre erwarb unter anderem das Essener Museum Folkwang eine von Gunther Sander zusammengestellte Serie von posthumen Photoabzügen, die sich motivisch auf das Projekt Menschen des 20. Jahrhunderts bezogen. Erst in den 1990er-Jahren stellte sich im allgemeinen Kunstgeschehen ein Bewusstsein für die Unterscheidung von originalen Abzügen aus der Hand der Photographen bzw. Neuabzüge ein.
Zwischen 1992 und 2001 wurde der Bestand zum Werk Menschen des 20. Jahrhunderts und seine Entwicklung in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, weiter erforscht. Gerd Sander, der Enkel August Sanders, erarbeitete gemeinsam mit dem Photographen der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Jean-Luc Differdange, Neuabzüge auf Grundlage der originalen Negativglasplatten von August Sander, die für eine Neuauflage des Werks Menschen des 20. Jahrhunderts (2002) hinzugezogen werden. Sämtliche 619 Motive, die für die Vorbereitung des Werks berücksichtigt werden, befinden sich heute als Negativabzüge und teilweise als originale Photographien aus dem Nachlass von August Sander im Bestand der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, ebenso wie darüber hinausgehende Originale und Neuabzüge zum Werk von August Sander.
Aufgrund neuer Entdeckungen und Forschungserkenntnisse stellte das Kölner Team (Susanne Lange, Gabriele Conrath-Scholl und Gerd Sander) fest, dass die Zusammenstellung der Bilder und Mappen, die im 1980 herausgegebenen Band zur Darstellung gekommen sind, nicht an allen Stellen mit den ursprünglichen Vorstellungen August Sanders übereinstimmten.
Die Neuausgabe orientierte sich vor allem an den originalen Beschriftungen der zum Werk Menschen des 20. Jahrhunderts erhaltenen rund 1.800 originalen Negative, an Schriftstücken aus dem Nachlass des Photographen ebenso wie an noch existierenden originalen Mappenabzügen und den darin zur Darstellung kommenden Bildausschnitten. Originale Mappenabzüge befinden sich insbesondere in der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, im J. Paul Getty Museum, Los Angeles, im Museum of Modern Art, New York, in der Pinakothek der Moderne, München, im Museum Ludwig Köln/Sammlung Fotografie und im Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg. Die Sichtung sämtlicher Materialien führte zu einer Neuinterpretation, also einer revidierten Ausgabe in sieben Bänden, die sich jeweils einer der von August Sander entworfenen Gruppen widmen, dazu in verbesserter Druckqualität. 2010 wurden die Ergebnisse der sieben Bände nochmals in einem Band zusammengefasst.
2016 widmete der WDR August Sanders Porträtwerk einen Fernsehbeitrag." (Wikipedia)
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August Sander - Köln wie es war: 408 Fotografien von 1920 bis 1939
Gebundene Ausgabe: 430 Seiten
Verlag: Emons Verlag
Sprache: Deutsch
"In 16 Mappen mit 408 Fotografien hat August Sander (1876–1964) Köln vor dem Zweiten Weltkrieg dokumentiert. 1953 wurde dieser Schatz für das Kölnische Stadtmuseum erworben. Erstmals werden die Vintage Prints nun so, wie August Sander sie vergrößert, entwickelt und bearbeitet hat, als Faksimile der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Damit kann sich nun die wissenschaftliche Diskussion auf neuer und zutreffender Grundlage mit diesem Teil der Werke des großen Kölner Fotografen des 20. Jahrhunderts beschäftigen, und jeder kann sich an der werktreuen Wiedergabe seiner Sicht auf Köln erfreuen." (Amazon)
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August Sander
Sardinien: Photographien einer Italienreise 1927
Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
Verlag: Schirmer Mosel
Sprache: Deutsch
"Im Jahre 1927 reiste August Sander (1876–1964) mit einem Kölner Kunsthistoriker, der eine Geschichte Sardiniens schreiben wollte, auf die Insel und begann eine umfangreiche Photokampagne, die im großen Werk August Sanders als Solitär dasteht. Es ist der einzige längere Auslandsaufenthalt zum Zweck des Photographierens in seiner Biographie. Zu unserem Glück blieben die bei dieser Kampagne aufgenommenen Bilder unveröffentlicht, da sich das Buchprojekt seinerzeit zerschlug. Wir holen heute gerne das damals Versäumte nach. Sander hatte, als er nach Sardinien reiste, schon sein neusachlich photographisches Dokumentationsprojekt an den Menschen, der Architektur und der Landschaft des Rheinlands – seiner Heimat – erprobt. Er war ein erfahrener moderner Photograph in Sardinien, einem in bäuerlichen Lebensformen verhafteten und ihm völlig fremden Land. Heute, da wir erstmals den Sanderschen Bilderschatz aus Sardinien in Händen und vor unseren Augen haben, bewegt uns zweierlei: erstens, wie wenig der Photograph das Vorgefundene in formal strenge Bilder gießen kann – das gelingt nur ausnahmsweise; in der Regel setzt sich das Chaos der archaischen Realität durch. Und dann werden dem Kenner des heutigen Sardiniens Tränen in die Augen schießen angesichts des hier in Bildern konservierten Zustands der Insel. August Sander ist mit seinen 80 Jahre alten Auf - nahmen der Archäologe der Lebensverhältnisse und der Gestalt des alten, vormodernen Sardinien geworden." (Amazon)
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August Sander
Rheinlandschaften: Photographien 1929-1946
Gebundene Ausgabe: 140 Seiten
Verlag: Schirmer Mosel; Auflage: 01 (15. April 2014)
Sprache: Deutsch
"Rheinlandschaften war das erste Buch, das 1975 im frisch gegründeten Schirmer/Mosel-Verlag erschien. Damals, vor 40 Jahren, galt die Photographie noch als Stiefkind der Kunstwissenschaften, und nur Insidern dürfte der Name August Sander ein Begriff gewesen sein. Beides hat sich seitdem gründlich geändert. Nach 13 monographischen Publikationen allein in unserem Hause – darunter drei Editionen seines monumentalen Portraitwerks Menschen des 20. Jahrhunderts – gehört August Sander (1876–1964) heute zu den international anerkannten Größen der Photogeschichte.
Die Aufnahmen der Rheinlandschaften entstanden zwischen 1929 und 1946. Nachdem Sanders erste Publikation Antlitz der Zeit von den Nazis beschlagnahmt worden war, wandte er sich der politisch unverfänglicheren Landschaftsphotographie zu und schuf Bilder von ungewöhnlichem atmosphärischen Reiz und hoher technischer Qualität – gleichsam „Portraits“ seiner engeren Heimat, die zu den wenigen bemerkenswerten Bildschöpfungen im Deutschland dieser Jahre zählen.
Aus gegebenem Anlass hat Wolfgang Kemp, seit 40 Jahren Schirmer/Mosel-Autor, seinen damaligen Text – es war sein erster Text als Kunsthistoriker über Photographie – für die Jubiläumsauflage durch einen neuen ersetzt." (Amazon)
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Zeitgenossen - August Sander und die Kunstszene der 20er Jahre in Rheinland
Gebundene Ausgabe: 248 Seiten
Verlag: Steidl
Sprache: Deutsch
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WestLicht Kurator Fabian Knierim spricht über die Bedeutung des großen Fotografen August Sander
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Fotoausstellung "Menschen des 20. Jahrhunderts"
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