Francois Villon

  Ein Klick auf das Cover führt zu Amazon!


Zweisprachige Ausgabe
Herausgegen und aus dem Französischen übersetzt von Carl Fischer

"Aus der reichen Fülle seiner Erfahrungen mit dem Pariser Submilieu der Coquillards schöpfte François Villon den Stoff für seine farbenprächtigen, lebensvollen Balladen und Gedichte. Unmittelbar und persönlich offenbart er in seinem Werk die Erlebnisse seines wilden, erschütternden Lebens und gibt ein Bild des zeitgenössischen Paris. Ratschläge für Gauner und Ganoven gehören ebenso zu seinem facettenreichen literarischen Schaffen wie satirische Kritik an Justiz, Gesellschaft und Religion. Daneben finden sich immer wieder ernste Gedanken über die Liebe, über Tod und Vergänglichkeit und über Gott.

Die Ausgabe von Carl Fischer umfaßt neben den französischen Originaltexten eine vollständige, gereimte Übersetzung des Gesamtwerks und enthält die Legate, das Große Testament, die Gedichte und die Jargon-Balladen. Der Anhang bietet Erläuterungen zu Villons Leben und Werk, zu Eigennamen und Begriffen." (Amazon)

-----

"François Villon (* 1431 in Paris; † nach 1463; sein eigentlicher Name war vermutlich François de Montcorbier oder François des Loges) gilt als bedeutendster Dichter des französischen Spätmittelalters.

In seinen beiden parodistischen Testamenten und in zahlreichen Balladen verarbeitet er die Erlebnisse seines abenteuerlichen Lebens als Scholar, Vagant und Krimineller. Während für die Zeitgenossen vermutlich vor allem die satirischen Strophen auf zeitgenössische Pariser Honoratioren von Interesse waren, schätzt man ihn seit der Romantik wegen seiner eindringlichen Gestaltung der stets aktuellen Themen Liebe, Hoffnung, Enttäuschung, Hass und Tod, besonders im ersten Teil des Großen Testaments.

In den ersten Jahrzehnten nach Villons Verschwinden wurden seine Werke dadurch erhalten und verbreitet, dass reiche Literaturliebhaber sie in die Sammelhandschriften aufnehmen ließen, die sie bei Kalligraphen in Auftrag gaben. 1489 wurde Villon zum ersten Mal gedruckt. Offensichtlich hatte der Pariser Drucker Pierre Levet Werke von ihm, und zwar gut 90 Prozent der heute bekannten Textmenge, aus verschiedenen Sammelhandschriften zusammengetragen. Diese Ausgabe wurde im Verlauf der nachfolgenden Jahrzehnte häufig und von verschiedenen Werkstätten nachgedruckt. 1533 gab der Dichter Clément Marot eine Art kritische Villon-Edition heraus, die bis 1542 mehrfach aufgelegt wurde. Nach ca. 1550 geriet Villon weitgehend, aber niemals völlig in Vergessenheit. So erwähnt ihn z. B. der Autor und Literaturtheoretiker Boileau lobend, wenn auch sichtlich ohne ihn näher zu kennen, um 1670. 1723 und nochmals 1742 erschien eine Werkausgabe.

Als Autor von Bedeutung wiederentdeckt wurde Villon zur Zeit der Romantik. 1832 erschien die erste Edition nach modernen Kriterien, 1834 widmete ihm daraufhin der Dichter Théophile Gautier eine vielbeachtete Studie in La France littéraire. Später beeinflusste Villon Lyriker wie Paul Verlaine und Arthur Rimbaud, die sich als poètes maudits (fluchbeladene/verfemte Dichter) mit ihm identifizierten und diese Sicht seiner Figur an Lyriker und Chansonniers des 20. Jahrhunderts weitergaben, z. B. an Georges Brassens.

Heute sind viele Collèges in Frankreich nach ihm benannt, wobei die jeweils hierfür Verantwortlichen nicht immer gut über seine Person informiert gewesen sein mögen.

Während in England schon 1846 erste Gedicht-Übertragungen und 1878 eine erste Übertragung des Gesamtwerkes erschienen, wurde Villon im deutschen Sprachraum erst um 1890 entdeckt, und zwar von Richard Dehmel. Dieser übertrug 1892 zwei Balladen von ihm und kreierte vermutlich zugleich, indem er sie als Lied der Gehenkten und Lied des vogelfreien Dichters betitelte, das Bild Villons als eines Liedermachers. Die erste vollständigere Übertragung war die des Österreichers K. L. Ammer (1907, s. u.). Sie hatte großen Einfluss auf die Autoren des Expressionismus, etwa Georg Heym, Klabund oder Bert Brecht, der mehrere Balladen daraus leicht verändert in seine Dreigroschenoper übernahm.

Zu einer Art deutschem Villon wurde der expressionistische Lyriker, Erzähler und Dramatiker Paul Zech. Dieser veröffentlichte 1931 eine äußerst freie Nachdichtung, die auf den bereits vorhandenen deutschen Villon-Versionen beruhte. Hierbei verkürzte Zech die beiden Testamente erheblich, ließ etliche Balladen fort und glich dies aus, indem er viele selbst erfundene Balladen im Stil Villons (oder was er dafür hielt) einfügte. Der „Nachdichtung“ voran stellte er ein längeres, die Gattungen Essay und Biografie kombinierendes Vorwort. 1943 überarbeitete Zech seine „Nachdichtung“ und 1946, kurz vor seinem Tod, auch das Vorwort grundlegend, wobei er dessen essayistischen Teil verkürzte und den biografischen zu einer romanesken „Biographie über François Villon“ ausweitete. Die neue Version der „Nachdichtung“ erschien 1952 in Rudolstadt/Thüringen, vor allem aber 1962, nochmals leicht verändert und umstrukturiert, als Taschenbuch in München, mitsamt der erweiterten Biografie als Anhang. Diese Taschenbuchausgabe hatte 2009 29 Auflagen mit weit über 300.000 Exemplaren erreicht und bestimmt das Bild Villons im deutschen Sprachraum.

Einige von Villons Texten verwendeten auch Egon Larsen und Erich Simm, (in eigener Nachdichtung und mit Musik von Theo Mackeben) in ihrem Bühnenwerk Die Geduld der Armen – 12 Szenen um François Villon, das 1949 als Bühnenmanuskript im „Kaleidoskop Bühnenvertrieb“ in Berlin-Friedenau erschien.

Im posthum erschienenen Roman ′′Der Judas des Leonardo′′ von Leo Perutz (gest. 1959) taucht Villon unter anderem Namen in Mailand auf, verkehrt am Hofe des Herzogs Ludovico il Moro, begegnet dort Leonardo da Vinci und stirbt im Zuge der Romanhandlung eines gewaltsamen Todes.

Einer der eindrucksvollsten Interpreten Zechscher Villon-Texte (in der Version von 1931) war der Schauspieler Klaus Kinski, der auch Lesungen auf Schallplatte einspielte. Der dank ihm bekannte Vers „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund“ aus Eine verliebte Ballade für ein Mädchen namens Yssabeau hat übrigens, so wie die gesamte Ballade, kein Vorbild bei Villon, sondern stammt von Paul Zech.

Auch Bands aus dem Bereich der Musik der Mittelalterszene, wie Subway to Sally, Des Geyers schwarzer Haufen und In Extremo, halten sich bei ihren Villon-Vertonungen in der Regel an die Texte von Zech, überwiegend in der gut zugänglichen Version von 1962. Dasselbe gilt für die meisten Villon-Rezitatoren nach Kinski.

Zu erwähnen ist des Weiteren, dass die Schweizer Musiker René Bardet, Orlando Valentini und Andreas Vollenweider 1977 eine Vertonung Zechscher Villon-Texte unter dem Titel „Poesie und Musik“ veröffentlicht haben.

Auch Reinhard Mey hat zu Beginn seiner Karriere, Ende der 1960er Jahre, einige Villon-Balladen (allerdings in der Übertragung von Martin Löpelmann, 1937) vertont und gesungen (Mädchen in den Schänken).

Das Leben Villons wurde mehrfach verfilmt. 1914 wurde er von Murdock MacQuarrie in dem Serial The Adventures of François Villon gespielt. William Farnum stellte ihn in dem 1920 gedrehten Stummfilm If I Were King dar, John Barrymore 1927 in Der Bettelpoet (The Beloved Rogue). 1930 spielte Dennis King Villon in Der König der Vagabunden (The Vagabond King). Ronald Colman war 1938 in der Rolle des Villon in Wenn ich König wäre zu sehen. Weitere Darsteller sind Serge Reggiani in François Villon (1945), Douglas Fairbanks jr. in The Triangle, Pierre Vaneck in Si Paris nous était conté (1956) und Jörg Pleva in François Villon (1981)." (Wikipedia)

-----

Villon-Project feat. Klaus Kinski / Die schönen Frauen von Paris




  Ein Klick auf das Cover führt zu Amazon!

Doppel-CD




 Ein Klick auf das Cover führt zu Amazon!

Klaus Kinski spricht Francois Villon
Audio CD
Verlag: Universal Music
Sprache: Deutsch

-----







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen