Taschenbuch: 88 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag
Sprache: Deutsch
"Bohumil Hrabal (* 28. März 1914 in Brünn; † 3. Februar 1997 in Prag) war ein tschechischer Schriftsteller. Er gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Autoren des 20. Jahrhunderts.
Bohumil Hrabal kam in Brünn als unehelicher Sohn von Marie Kiliánová und Bohumil Blecha zur Welt. Sein leiblicher Vater war nicht bereit, ihn als Kind anzuerkennen. Als seine Mutter 1920 den Buchhalter der Brauerei in Polná František Hrabal heiratete, nahm dieser Bohumil als seinen Sohn an. Die Familie zog nach Nymburk an der Elbe, wo Hrabal seine Kindheit und Jugend verbrachte. Diese Zeit verarbeitet er in verschiedenen seiner literarischen Werke, etwa der Trilogie Das Städtchen am Wasser (Die Schur, Schöntrauer, Harlekins Millionen) und in Das Städtchen, in dem die Zeit stehenblieb.
Hrabal war kein besonders guter Schüler. Wesentlich mehr als für die Schule interessierte er sich für das bunte Geschehen in der Brauerei und für Josef, genannt Onkel Pepin, den Bruder seines Stiefvaters František, der „zu Besuch kam und bis zum Tode blieb“. Anhand des Redeflusses von Onkel Pepin schulte Hrabal seinen literarischen Stil, für den er das Fantasiewort „bafeln“ (tschechisch „pábit“) erfand. Ein langer stilisierter Monolog Onkel Pepins findet sich in Die Leiden des alten Werther, welches später zu Tanzstunden für Erwachsene und Fortgeschrittene umgeschrieben wurde.
Nach seiner Matura im Jahr 1935 studierte Hrabal an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Karls-Universität Prag. Er besuchte gleichzeitig auch Vorlesungen über Literaturgeschichte, Kunst und Philosophie. Aufgrund der Schließung der tschechischen Hochschulen während des Protektorates Böhmen und Mähren konnte er sein Studium erst 1946 abschließen. Während des Krieges war er bei der Bahn unter anderem als Fahrdienstleiter in Kostomlaty nad Labem beschäftigt, was sich – wie auch bei seinen übrigen Tätigkeiten – in seinem literarischen Werk widerspiegelt (Reise nach Sondervorschrift – Zuglauf überwacht). Seine beruflichen Tätigkeiten wechselten zwischen Versicherungsagent, Handelsreisender und schließlich Hilfsarbeiter in einer Stahlhütte (ab 1949), wo er dann nach einem schweren Unfall von 1953 bis 1959 als Verpacker von Altpapier in einem Rohstoff-Sammellager arbeitete. Diese Zeit ist literarisch verarbeitet in einer seiner bekanntesten Erzählungen Allzu laute Einsamkeit, aber auch im ersten Teil seiner autobiographischen Romantrilogie Hochzeiten im Hause." (Wikipedia)
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Taschenbuch: 1487 Seiten
Verlag: Suhrkamp Verlag
Sprache: Deutsch
Wer ich bin? Antwort: "Ich hatte immer den Vorteil, keine echte Bildung und kein echtes Wissen zu haben, so setzte ich alles auf das Erlebnis. Meine Bildung wurde aber nie umgeschmolzen, sie konnte sich nie qualitativ verwandeln, nie einen Sprung anderswohin machen, und dies aus dem einfachen Grund, weil ich immer etwas beknackt war. Und vor allem, weil ich viel lese, ich lese also viel, und wenn ich viel zitiere, dann vergesse ich zu sagen, woher und von wem ich das Gesamte habe. Ich glaube, daß mein Modus vivendi in der gegenwärtigen Gesellschaft nie grundsätzlich dagegen ist, da ich weiß, wo und mit wem ich lebe: ich spreche gern darüber, daß am Anfang einer jeden neuen Epoche Menschen, wie auch ich einer bin, zwischen den Splittern des Bretts stecken, das die Geschichte zerbrochen hat."
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"Ich habe den englischen König bedient", Lesung
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