"Dmitri Dmitrijewitsch Schostakowitsch (* 25. September 1906 in Sankt Petersburg; † 9. August 1975 in Moskau) war ein russischer Komponist, Pianist und Pädagoge der Sowjetzeit. Neben 15 Sinfonien, Instrumentalkonzerten, Bühnenwerken und Filmmusik komponierte er 15 Streichquartette, die zu den Hauptwerken des Kammermusikrepertoires aus dem 20. Jahrhundert zählen.
Schostakowitsch ist neben Igor Strawinski (1882–1971), Sergei Prokofjew (1891–1953), Sergei Rachmaninow (1873–1943) und Alexander Skrjabin (1872–1915) der bedeutendste Komponist Russlands im 20. Jahrhundert und war außerordentlich produktiv und vielseitig. Er schrieb dem Regime von Josef Stalin Hymnen und blieb gleichzeitig auf Distanz zum stalinistischen System, welches ihn drangsalierte und jahrelang in Todesfurcht hielt. „Um die Geschichte unseres Landes zwischen 1930 und 1970 nachzuleben, reicht es aus, die Sinfonien von Schostakowitsch zu hören“, schrieb die Wochenzeitung Moskowskije Nowosti. Der Cellist Mstislaw Rostropowitsch sah im sinfonischen Schaffen Schostakowitschs eine „Geheimgeschichte Russlands“, und Gottfried Blumenstein bezeichnet sein Werk als „apokalyptischen Soundtrack zum 20. Jahrhundert“.
Die Suite für Jazzorchester Nr. 1 (o. Op., auch bekannt unter der Bezeichnung Jazz-Suite Nr. 1) komponierte Schostakowitsch 1934, nachdem er sich bereit erklärte, in der Jazz-Kommission der Sowjetunion mitzuwirken, deren Zielsetzung es war, den "sowjetischen Jazz" auf ein professionelles Niveau zu heben. Seine Komposition sollte andere, weniger populäre Komponisten dazu animieren, an dieser Etablierung mitzuwirken. Initialfunke für diese neue Bewegung war ein im selben Jahr dafür ausgerichteter Wettbewerb in Leningrad. Die Suite wurde am 24. März 1934 uraufgeführt.
Die Suite besteht aus drei Sätzen:
- Walzer
- Polka
- Foxtrott
Die Jazzsuite Nr. 1 zeichnet sich, wie auch seine (fälschlich als Suite für Jazzorchester Nr. 2 bezeichnete) Suite für Varieté-Orchester, durch eine ausgefallene und gewitzte Instrumentation aus. Trotzdem oder gerade deswegen weicht sie stark von gängigen Jazzvorstellungen ab. Sie hat ihre Wurzeln eher in Schostakowitschs viel erprobter Film- und Bühnenmusik und soll den Überschwang und die Dekadenz der 1920er Jahre reflektieren.
Die Suite für Jazzorchester Nr. 2 entstand 1938 für das neugegründete staatliche sowjetische Jazzorchester unter Wiktor Knuschewitzki und wurde am 28. November 1938 in Moskau uraufgeführt. In den Wirren des Zweiten Weltkriegs ging die Partitur verloren.
Nachdem 1988 vorübergehend ein anderes Werk Schostakowitschs, die Suite für Varieté-Orchester, fälschlich als Jazz-Suite Nr. 2 identifiziert worden war, wurde 1999 ein Klavierauszug von drei Sätzen des Werks aufgefunden. Da die originale Partitur verschollen bleibt, erstellte der britische Komponist Gerard McBurney auf Bitten von Schostakowitschs Witwe eine rekonstruierte Instrumentation der Suite, die am 9. September 2000 vom BBC Symphony Orchestra unter der Leitung von Andrew Davis im Rahmen der Proms-Konzerte in London uraufgeführt wurde.
Ungeachtet dieser Wiederentdeckung benennen die meisten CD-Einspielungen sowie der Soundtrack zu dem Film Eyes Wide Shut (1999) von Stanley Kubrick die Suite für Varieté-Orchester fälschlich als Jazz-Suite Nr. 2.
Die Suite besteht aus drei Sätzen:
- Scherzo (Allegretto alla marcia)
- Wiegenlied (Andante)
- Serenade (Allegretto)"
Schostakowitsch: Foxtrott (1. Jazz-Suite) ∙ hr-Sinfonieorchester ∙ José Luís Gómez
André Rieu performing Shostakovich' "The Second Waltz" live in Maastricht, The Netherlands
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Schostakowitsch - Ein Portrait des russischen Komponisten
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Dmitri Schostakowitsch - Dem kühlen Morgen entgegen
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Jazz Suite Nr. 1
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Jazz Suite Nr. 2
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The Second Waltz di Shostakovich
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Shostakovich Jazz Suite No. 2 Waltz
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