Horst Janssen - "Ich bin die Gnade Gottes"

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Retrospektive: Rückblick auf ein halbes Jahrhundert
Gebundene Ausgabe: 224 Seiten
Verlag: St. Gertrude
Sprache: Deutsch / Englisch

"Horst Janssen: Retrospektive reviews half a century of this masterful artist's work. His inexhaustibly creative life as a draughtsman and graphic artist of woodcuts, lithographs and etchings is captured in this volume, which illustrates his output from 1945 to 1995." (Amazon)

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"Horst Janssen (* 14. November 1929 in Wandsbek bei Hamburg; † 31. August 1995 in Hamburg) war ein deutscher Zeichner, Grafiker, Autor, Plakatkünstler, Illustrator und Fotograf. Mit seinen Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen, Radierungen, Holzschnitten und Lithographien gilt Janssen als einer der herausragendsten und produktivsten Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts („Keiner konnte zeichnen wie Janssen“, Die Zeit). 1968 wurde er mit dem Graphikpreis der Biennale in Venedig ausgezeichnet. 2000 wurde das ihm und seinem Werk gewidmete „Horst-Janssen-Museum“ in Oldenburg eröffnet.

Horst Janssen gehörte schon in den 1950er Jahren neben Reinhard Drenkhahn, Hans Platschek, K.R.H. Sonderborg und Paul Wunderlich zu den herausragenden Künstlerpersönlichkeiten Hamburgs. Während Platschek und vor allem Sonderborg dem Lager der in den Nachkriegsjahrzehnten herrschenden Abstraktion von Tachismus bzw. Informel folgten, blieben Drenkhahn, Janssen und Wunderlich strikt an Figürlichkeit orientiert. Bis zum Ende seiner Laufbahn nimmt Janssen eine ästhetische Haltung ein, die er jenseits aller Ideologien und „-ismen“ auf folgenden Aphorismus zuspitzt: „Baum-Anschauung statt Weltanschauung.“

Janssen hat sich für seine Bildauffassung stilistische Elemente von Dürer über Goya bis zu Munch, Ensor, dem frühen Klee (und etlichen anderen) produktiv angeeignet und eigensinnig weiterentwickelt. Mag der ihm oft zugeschriebene Begriff des Phantastischen Realismus bzw. des Phantastischen auch bezeichnen, was versponnen ist, wovon es in der Bildwelt Janssens mehr als genug bizarre Beispiele gibt, so wird ihm diese Zuordnung jedoch keineswegs gerecht. Bei ihm gibt es keine nur ausgedachten „Bildsujets aus mythischen Themen, kosmischen Träumen, alttestamentlichen Fabeln und apokalyptischen Visionen“, wie sie sich etwa bei den Hauptvertretern der Wiener Schule des Phantastischen Realismus programmatisch finden lassen, allenfalls spielt Janssen mit solchen Motiven, wie z. B. bei dem in der Kunstgeschichte so beliebten klassischen Sujet Leda und der Schwan von 1979, wo er - anders als seine Vorläufer - bewusst und provozierend den heiklen Augenblick festhält, wo Tierschnabel und weibliches Geschlecht im Begriff sind, sich zu finden.

Die schon bei Dürer einsetzende Tendenz, Zeichnungen nicht nur als Skizze für Arbeiten in einem anderen Medium oder als Gedächtnisstütze für spontane Einfälle zu nutzen, sondern sie als durch und durch autonome Kunstäußerungen anzusehen, wird bei Janssen auf die Spitze getrieben, wie sonst nur noch, wenn dies auch nur annäherungsweise, beim Zeitgenossen David Hockney. Ob Blei- oder Buntstift (so genannte trockene Zeichenmittel), ob Tusche, Tinte, Aquarell (so genannte flüssige Zeichenmittel) mit Feder oder Pinsel - jedes Mittel war Janssen recht, wenn es darum ging, eine Augenblicksbeobachtung so fein strukturiert wie möglich festzuhalten. Seine allererster Blick galt jedoch dem Papier: „Meins ist das Papier“, hat er betont und traf die Wahl des jeweiligen Formats bereits im Hinblick auf das zu zeichnende Motiv: hochformatig - quer - quadratisch - schmal elegant - breit behäbig - indolent - DIN-formatig - zettelig oder bogengroß. Erst unmittelbar danach kamen bei ihm Überlegungen solcherart ins Spiel wie „Ist der Druck des Stiftes oder der Feder so leicht, dass das Bild im Papier ‚verschwindet’?“

Und obwohl man angesichts einer mit freier Hand ausgeführten Zeichnung doch von Handzeichnung spricht, hob Janssen hervor, dass die Hand dabei „von sekundärer Bedeutung“ sei - das Auge habe absoluten Vorrang. Es solle den Verstand und den Intellekt laut Janssen dominieren und in „permanenter Übung“ sein.

Zählt man, da Janssen überall gezeichnet und viele der Zeichnungen an Ort und Stelle gleich verschenkt hat, alles zusammen, was er je verfertigt hat, dürfte das tatsächliche Quantum weit über dem liegen, was bislang taxiert worden ist: „über“ 30 000. Ob Gesichter – das eigene wie das Anderer –, ob Landschaft, Stillleben, Hund oder Katze, ob Blumengebinde – er „eignete sich alles durch das Sehen an, aber er identifizierte sich nicht mit dem Gesehenen, er identifizierte das Gesehene mit ihm“ – mit sich selbst, wie Heinz Spielmann es charakterisiert hat. Hierin Courbet ähnlich, war es Janssens Hauptanliegen, aus der Kenntnis der künstlerischen Tradition und seiner eigenen Individualität schöpfend, eine lebendige Kunst zu schaffen, in „einer allein für ihn charakteristischen, jederzeit und überall als ‚typisch Janssen’ identifizierbaren Darstellungskunst, Handschrift.“ Da er etliche Ergebnisse experimenteller Kunst in sein gegenständlich-figürliches Werk zu integrieren verstand, ist er zu Recht als „Bindeglied zwischen klassischer Moderne und Gegenwartskunst“ eingestuft worden." (Wikipedia)

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«Er hinterlässt ein so gewaltiges und bizarres, auch wortgewaltiges OEuvre, dass zwei Leben zu je 65 Jahren dazu kaum ausgereicht hätten», schreibt Rudolf Augstein, als Horst Janssen am 31. August 1995 an den Folgen eines Schlaganfalls stirbt. Heute gilt Janssen als einer der bedeutendsten Zeichner und Graphiker des 20. Jahrhunderts. Er war exzentrisch, egoman und exzessiv; sein Alkoholkonsum und seine gelegentlichen Gewaltausbrüche waren berüchtigt, sein Liebesleben lieferte Stoff für unzählige Geschichten.

Henning Albrecht legt nun, nach mehr als fünf Jahren Recherche, die erste umfassende Biographie des Ausnahmekünstlers vor. Sie zeichnet das Porträt eines ewigen Kindes, das vaterlos aufwächst, die Mutter früh verliert und sich immer nach Geborgenheit sehnt, ohne zu wissen, welches Gefühl sich hinter dem Wort verbirgt. Eines Mannes, der überzeugt ist, etwas Besonderes zu sein, und doch von Angst getrieben wird; der darum ringt, sich der eigenen Herkunft zu vergewissern und in Traditionen zu verorten, gerade als Künstler. Richtig ankommen wird er nie unter den Menschen. Doch Albrecht zeigt auch, dass der Bürgerschreck Janssen ein großer Spieler war, der Masken und Irreführungen liebte und die Kunst der Vermummung nicht weniger virtuos beherrschte als Bleistift und Radiernadel. (Amazon)

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Gebundene Ausgabe: 492 Seiten
Verlag: St. Gertrude (1996)
Sprache: Deutsch

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Gebundene Ausgabe: 488 Seiten
Verlag: St. Gertrude (1995)
Sprache: Deutsch

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Horst Janssen als "Angeber X" hat ausgeteilt. Getroffen hat er zeitgenössische Künstler, gelobt wurden die Alten Meister. In seinem Buchprojekt hat er sich 1982 als Kunstkritiker gegeben: mal humorvoll, mal böse, amüsant und polemisch. Das Pamphlet haben die Kuratorinnen Antje Tietken und Paula von Sydow zum Anlass einer neuen Ausstellung genommen, die am Samstag, 13. Oktober, im Oldenburger Horst-Janssen-Museum eröffnet wird.

Der Zeichner Horst Janssen griff mit seinem Buchprojekt "Angeber X. Eine Quijoterie" seine künstlerischen Zeitgenossen an. Mit über 50 Collagen und Zeichnungen, die er mit spöttischen Kommentaren versah, drückte er seine Verachtung für Andy Warhol, Joseph Beuys, Horst Antes, Bruno Bruni u.a. aus. Dem gegenüber steht die Verehrung der "Alten Meister". Das lässt sich auch an einer Vielzahl seiner Arbeiten ablesen. Grundlage für seine Arbeiten waren Original-Grafiken, die ihm vom Freund und Herausgeber Claus Clément zur Verfügung gestellt wurden. Janssens "Kunstkritik" ist die Basis für "Angeber X -- Flegeleien und Verneigungen".




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Verlag: Christians, Hbg. (Januar 1986)
Sprache: Deutsch

"Im Jahr 1982 veröffentlicht Horst Janssen sein Pamphlet "Horst Janssen als Angeber X. Eine Quijoterie", in dem er sich auf egozentrische Weise über künstlerische und zeichnerische Qualität äußert. Amüsant polemisch greift er in Form von Zeichnungen, Collagen und Kommentaren Zeitgenossen und ihre Kunst an. Seine Beurteilungskriterien orientieren sich dabei eher an den Alten Meistern , den Positionen der Moderne hingegen verweigert er sich kompromisslos. Im Katalog werden Janssens Arbeiten mit Werken der von ihm verschmähten wie verehrten Künstlerkollegen konfrontiert und anhand zahlreicher, auch überraschender Bezüge lässt sich der Diskurs um Kunst und Kommerz der 1980er Jahre thematisieren.

Künstlerliste:

  • Horst Janssen
  • Horst Antes
  • Bruno Bruni
  • Salvador Dali
  • Ernst Fuchs
  • Klaus Fußmann
  • Francesco de Goya
  • Johannes Grützke
  • Hans Baldung Grien
  • Allen Jones
  • Friedrich Meckseper
  • Konrad Klapheck
  • Arnulf Rainer
  • Werner Tübke
  • Günther Uecker
  • Paul Wunderlich u.a." (Amazon)

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Horst Janssen - "Ich bin die Gnade Gottes"





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